Kritik: Schleudern! Ein Abend Im Feinripp

Kurier 15.11.2007

Pepi Hopf zeigt in der Kulisse sein Programm „schleudern!“

Die Waschtrommel läuft rund; das Leben kann einen ganz schön ins schleudern bringen. Weiß Karl Jirasek, der ausgezogen ist, um im Münzwaschsalon ums Eck seine Türkiswäsche zu waschen. Bettzeug, Handtücher, Jogger – erst später, als er im Feinripp dasteht, merkt er, dass eine Socke fehlt. Ein Menschenschicksal, angetan zum Amoklauf. Also Pistole gezückt und Geiseln genommen.

Kabarettist Pepi Hopf hat sich diesen Karl Jirasek ausgedacht. Einen zwänglerischen Paranoiker, einen querulierenden Kleinbürger, den er in der Regie von Leo Lukas bravourös auf die Bühne stellt.

Was Hopf seinen Helden an politschem Witz, Medienschelte und Konsumkritik als Lebensbeichte getarnt heraussprudeln lässt, hat sich gewaschen. Weniger gut geraten sind im zweiten Teil die Geiseln. Zwar textlich fein, bleiben der ÖVP-Hundekotbeauftragte, der ORF-Comedy-Texter und der Pornofilmer in der Darstellung zu schablonenhaft. Allein mit Fuchteln und Lispeln lässt sich keine Figur formen. Dafür hat der Geiselnehmer einen starken Abgang.

M. Mottinger

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